THE VIEW widmet das zweite Ausstellungsprojekt dem amerikanischen Künstler Chris Larson. Mit der Präsentation seiner neuen, eigens für diese Ausstellung entstandenen Videoarbeit Heavy Rotation, zwei weiteren Filmen mit Fotografien, Zeichnungen und Kulissen der Filmsets gibt er einen umfassenden Einblick in sein vielfältiges Schaffen. International bekannt wurde Chris Larson durch archaische Objektkonstruktionen und surreale Videoerzählungen. Als motivisches Leitthema erscheinen hölzerne Maschinerien, die wie Erfindungen Leonardo da Vincis, mittelalterliche Folterinstrumente oder Relikte einer vergangenen Epoche anmuten.

Die ländlichen und landwirtschaftlichen Traditionen des Mittleren Westens der USA stellen in Larsons Werk werkkonstituierende Themen dar. Noch heute lebt und arbeitet der Künstler dort, wo er 1966 geboren wurde: in Minnesota. Schon als Kind war er bei seinen Streifzügen von zurückgelassenen landwirtschaftlichen Geräten fasziniert. Aus demselben unbehandelten Holz, das Farmer für notdürftige Reparaturen benutzen, baut der Künstler seine rohen, überdimensionierten Maschinen. Immer wieder zitiert er in seinem Werk lokale Bautraditionen von Scheunen, Mühlrädern oder Holzhäusern. 

Bei THE VIEW trifft das Werk Chris Larsons auf Orte, die nicht nur genauso deutlich im ländlichen Raum verwurzelt sind, sondern sich auch stark durch die Besonderheit ihrer Architektur definieren. Alle drei unterirdischen Räumlichkeiten bringen ihre spezielle Geschichte mit sich. Künstler wie Chris Larson einzuladen, die spezifisch auf diese Orte reagieren, ist ein besonderes Anliegen von THE VIEW. Vielfältige Interdependenzen zwischen dem Werk Chris Larsons und der sehr speziellen Topographie von THE VIEW laden diese Ausstellung in besonderer Weise auf und versprechen dem Besucher ein einmaliges visuelles Erlebnis.

Bei THE VIEW zeigte Chris Larson die Werke Deep North (Zivilschutzbunker), Heavy Rotation und Crush Collision (beide im Wasserreservoir) und WACO (Militärischer Unterstand). Mehr Informationen und Abbildungen gibt es in der Künstlerbroschüre zur Ausstellung.